
Qi Gong der Vier Jahreszeiten
Wir Menschen sind Teil der Natur und ihres Rhythmus, der sich in den vier Jahreszeiten ebenso wie in unseren Lebensphasen widerspiegelt.
Auf jede Jahreszeit müssen wir uns immer wieder neu einstellen, um mit ihrer jeweiligen Besonderheit (so zum Beispiel der Frühjahrsmüdigkeit, Sommerhitze, Herbstdepression, Wintererkältung) gut zurecht zu kommen.
Mit der Zeit des Übens erkennen wir, wie unser allgemeines Befinden mit den natürlichen Jahres- und Lebensrhythmen zusammenhängt.
Die Übungen des Qi Gong der Vier Jahreszeiten erleichtern uns das Ankommen in der aktuellen Jahres- und Lebenszeit sowie die Einstellung auf die damit verbundenen speziellen Anforderungen.
Wir lernen, die Chancen der Jahres- und Lebenszeiten bewusst zu nutzen. Nach und nach fällt es uns immer leichter, in glücklicher Gelassenheit und Kraft durch das Jahr und unser Leben zu spazieren.
„Es ist so angenehm, zugleich die Natur und sich selbst zu erforschen,
weder ihr noch dem eigenen Geist Gewalt anzutun,
sondern beide in sanfter Wechselwirkung miteinander ins Gleichgewicht zu bringen.“
(Johann Wolfgang von Goethe)
Die beiden Säulen des Qi Gong der Vier Jahreszeiten sind die bewegte Form (Dong Gong) im Stehen sowie die stille Form (Jing Gong) im Sitzen.
Innerhalb der beiden Formen bestehen alle vier Jahreszeiten-Sets (Frühjahr, Sommer, Herbst, Winter) aus Choreografien von je 11 Übungen.
Die Übungen der stillen Form haben einen verstärkt meditativen Charakter und erleichtern uns die Sammlung und Zentrierung.
Sie laden uns insbesondere zur Meditation, bei bestimmten Bewegungseinschränkungen (Stehen fällt schwer, in der Schwangerschaft, Rekonvaleszenz o.ä.) oder zur einfachen Umsetzung einer Pause am Arbeitsplatz ein.
Auch im Sitzen fördern wir auf intensive Weise eine sanfte Mobilisierung der Beine, eine Lockerung des Nackenbereichs und auch Stärkung des tiefen Rückens.
Wir regen durch abwechslungsreiche Koordination das Zusammenspiel der beiden Hirnhälften und unserer Hirntätigkeit im Allgemeinen an.
Schwerpunktmäßig stärken die Übungen des Qi Gong der Vier Jahreszeiten uns in folgenden Aspekten:
Die Frühlingsübungen für eine Zeit der Wiederentdeckung und des Wachsens
Stärkung der Organe Leber – Gallenblase – Augen
Vitalität, Durchblutung, Sehkraft, Geschmeidigkeit von Muskeln und Sehnen, Hormonhaushalt, emotionales Gleichgewicht





Die Sommerübungen für eine Zeit des bewussten Genusses der Fülle
Stärkung der Organe Herz – Dünndarm – Magen – Milz
Lebensfreude, Offenheit, Herzensruhe, Schlaf, Stoffwechsel, Wärmehaushalt, Immunsystem, Verdauung






Die Herbstübungen für eine Zeit der Klarheit und konkreten Ziele
Stärkung der Organe Lunge – Dickdarm – Nase
Geistige Klarheit, Atmungsorgane, Geruchssinn, Verdauung, klare Haut, Ausstrahlung, Selbstvertrauen






Die Winterübungen für eine Zeit des Rückzugs und der Besinnung
Stärkung der Organe Nieren – Blase – Ohren
Konzentration, Gedächtnis, Knochenbau, Gelenke, Nägel, Haare, Gehör, Flüssigkeitshaushalt, Fruchtbarkeit, Lebensvertrauen






Neben der synchron zum Atmen sanft ausgeführten Bewegung machen wir uns die Heilwirkung von Heillauten, Massage, Akupressur, Fingerspielen und Mudras zunutze.
Weitere heilsame Synergieeffekte erzielen wir durch den Genuss der eigens für jede Jahreszeit komponierten Musik.
Mit bildhaften Affirmationen, die von mir gelegentlich zu den Übungen gesprochen werden, schulen wir in positiver Weise unsere Vorstellungskraft.
„Das Leben eines Menschen ist gefärbt von der Farbe seiner Vorstellungskraft.“
(Marc Aurel)

Das Qi Gong der Vier Jahreszeiten wurde von Meister Zheng Yi und seiner Frau Katrin Blumenberg entwickelt. Schon in jungen Jahren praktizierte Zheng Yi Kung Fu, Tai Chi und Qi Gong bei verschiedenen Meistern.
Als erfolgreicher chinesischer Arzt kombinierte er später sein medizinisches Wissen mit seinen profunden Qi Gong-Kenntnissen zum Qi Gong der Vier Jahreszeiten.
Seine von ihm und anderen Lehrern – auch in China – ausgebildete Frau Katrin Blumenberg führt die gemeinsam gegründeten Zheng Yi Dao Seminare heute fort.